Hauptübung 2017 bei der Firma Eloxal-Beihingen GmbH & Co KG
Gerade rechtzeitig zum Beginn der Hauptübung hatte die Freiberger Feuerwehr nicht nur viele Zuschauer, sondern auch die Sonne auf dem Firmengelände der Firma Eloxal-Beihingen in der Dieselstraße zu Gast. Kommandant Thomas Jetter begrüßte neben den interessierten Bürgern auch Bürgermeister Dirk Schaible, die anwesenden Damen und Herren des Gemeinderates und Kreisbrandmeister Andy Dorroch.
Vor dem Beginn der Übung erklärte Kommandant Jetter den Zuschauern kurz den Ablauf der Übung. Zunächst würde ein Brand im Gebäude und vermisste Personen gemeldet, im Übungsverlauf tritt dann auch noch ein Gefahrstoff aus. Viel zu tun für die Feuerwehr, weshalb bei dieser Hauptübung auch die Feuerwehren aus Ludwigsburg und Vaihingen a. d. Enz mit eingebunden waren.
Mittlerweile quoll weißer Rauch aus einem der Hallentore, Kommandant Thomas Jetter alarmierte über den Notruf 112 die Integrierte Leitstelle (ILS) in Ludwigsburg und übergab das Mikrofon an Jochen Fritz, der die Übung im weiteren Verlauf kommentierte.
Kurz darauf traf der Einsatzleitwagen ELW 1 der Freiberger Wehr in der Dieselstraße ein und Einsatzleiter Markus Leitz machte sich ein Bild über die Lage. Das kurz darauf eintreffenden Löschfahrzeug LF 16/12 wurde eingewiesen, um im hinteren Teil des Hofes mit der Brandbekämpfung und der Suche nach vermissten Personen zu beginnen. Kaum hat der erste Trupp unter Atemschutz damit begonnen in das verrauchte Gebäude vorzudringen, treffen nacheinander das zweite Löschfahrzeug HLF 20/16, ein Fahrzeug des DRK Ortsverein Freiberg und die Drehleiter DLK 23-12 der Feuerwehr Ludwigsburg an der Einsatzstelle ein. Die Drehleiter aus Ludwigsburg rückt bei allen Einsätzen mit dem Stichwort „Brand im Gebäude“ mit nach Freiberg aus. Die Ludwigsburger Wehrleute brachten die Drehleiter an der Ecke der Fabrikhalle in Stellung und retteten zunächst zwei Personen vom Dach, weil ihnen der Rückweg durch Feuer und Rauch versperrt war. Die Mannschaft des zweiten Löschfahrzeuges baute Schlauchleitungen für die Wasserversorgung auf und Mitglieder des DRK stellten an ihrem Fahrzeug ein Zelt für die Versorgung der Verletzten auf. In der Zwischenzeit war auch die Führungsgruppe der Feuerwehr Ludwigsburg eingetroffen und übernahm den Einsatzleitwagen ELW1 der Feuerwehr Freiberg. Die enge Zusammenarbeit der Führungsgruppen Freiberg und Ludwigsburg hat sich bei vielen Übungen und Einsätzen bestens bewährt. Während der weiteren Brandbekämpfung wurde dann auch ein Wendestrahlrohr vom Korb der Drehleiter aus eingesetzt. Doch obwohl das Feuer zwischenzeitlich unter Kontrolle war gab es für die Einsatzkräfte weitere Aufgaben.
Ein Mitarbeiter der Firma versuchte mit einem Gabelstapler einen Tank mit Chemikalien aus der Halle zu fahren, dabei kippte der Tank um und ein pulverförmiger Stoff trat aus. Sofort wurde von der Einsatzleitung der Gefahrstoffzug der Feuerwehr Vaihingen an der Enz angefordert. Bis die Kräfte aus Vaihingen an der Enz an der Einsatzstelle eintrafen, rüstete sich ein Trupp der Freiberger Feuerwehr mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus, um den Gabelstaplerfahrer aus seinem Fahrzeug zu retten und zur Behandlung an das DRK Freiberg zu übergeben.
Wenig später traf dann auch schon die Feuerwehr Vaihingen a. d. Enz mit Einsatzleitwagen und dem neuen Wechsellader mit dem Abrollbehälter Gefahrstoff ein, der bereits bei der Fahrzeugausstellung am Tag der offenen Tür der Feuerwehr in Freiberg zu sehen war. Zum Aufbau der erforderlichen Geräte für den Gefahrstoffeinsatz war dann auch fast die gesamte Hoffläche der Firma Eloxal-Beihingen erforderlich. Unterstützt wurden die Vaihinger Kräfte durch ein ABC-Erkundungsfahrzeug und ein Dekontaminationsfahrzeug der Feuerwehr Ludwigsburg. Zunächst wurde vom Abrollbehälter aus zwei Zelte aufgebaut und direkt vor den Zuschauern eine große Plane ausgerollt, auf der alle erforderlichen Geräte aufgezeichnet sind und der Aufbau für die Wehrleute so vereinfacht wird. Jedes Gerät hat seinen festen Standort und nach und nach wurden Auffangwannen, Lagerbehälter für verschmutzte Anzüge, Beleuchtung und vieles mehr aufgebaut. Ein Trupp der Vaihinger Wehr machte sich daran das ausgetreten Pulver mit einem Bindemittel abzustreuen. Weitere Einsatzkräfte bereiteten die Dekontamination, sprich Reinigung der beiden Freiberger Feuerwehrmänner vor, die an der Einsatzstelle darauf warteten aus ihren Chemikalienschutzanzügen befreit zu werden. Nach einer ersten Grobreinigung mit einem Strahlrohr wurden die Anzüge abgewischt, dann konnten die Feuerwehrleute aus ihren Anzügen steigen. Alles was an der Einsatzstelle verwendet worden war wurde anschließenden sofort in Plastiksäcke verpackt und zum Abtransport in großen Wannen gelagert.
Nach der Hauptübung bedankte sich Bürgermeister Dirk Schaible bei den fast 100 beteiligten Kräften, mit der Hoffnung, dass eine solche Lage niemals zum Ernstfall werden würde. Sein Dank galt ebenfalls Damir Jarak von der Firma Eloxal-Beihingen GmbH & Co KG, der das Firmengelände für die Übung zur Verfügung gestellt hatte. Er lobte den umfangreichen und interessanten Übungsverlauf und die sehr gute Zusammenarbeit der Feuerwehren. Kreisbrandmeister Andy Dorroch lobte ebenfalls die Arbeit der Feuerwehr und zeigte sich sehr zufrieden, wie die Einsatzkräfte den anfänglichen Brand, der dann zum Gefahrstoffunfall wurde, gemeistert hätten. Auch die Kräfte des DRK hätten ihre Aufgabe zusammen mit den Feuerwehren gut gelöst. Zum Schluss sprach Kommandant Thomas Jetter allen Einsatzkräften von Feuerwehr und DRK nochmal seinen Dank aus, ebenfalls betonte er auch noch die wichtige und gute Zusammenarbeit der Führungsgruppen der Feuerwehren Ludwigsburg und Freiberg.