Eine Gruppe der Einsatzabteilung der Feuerwehr Freiberg hatte auf der Kunsteisbahn der Stadtwerke Ludwigsburg SWLB die Möglichkeit an einer besonderen Übung teilzunehmen. Organisiert von der Feuerwehr Benningen, konnten fünfundzwanzig Feuerwehrkameraden und Kameradinnen aus Benningen, Freiberg und Pleidelsheim die Rettung von Personen und Tieren auf zugefrorenen Gewässern üben. Die Kunsteisbahn bot hier die Möglichkeit, ohne die Gefahr selbst ins Eis einzubrechen, sich auf der Eisfläche zu bewegen und verschiedene Rettungstechniken zu üben. Mit dabei waren auch angehende Rettungssanitäter des DRK Ludwigsburg und Rettungsdienstleiter Hermann Rometsch, der den Feuerwehreinsatzkräften die medizinischen Besonderheiten bei stark unterkühlten Personen erklärte. Für die eigentliche Rettung von im Eis eingebrochenen Personen hatten Andreas Schmidt und Felix Fedler von der Feuerwehr Benningen einiges vorbereitet. Zunächst galt es, einer Person die noch bei Bewusstsein ist, eine Rettungsleine zuzuwerfen. Auch hier gab es schon einiges zu beachten, denn die Person soll die Leine so zu greifen bekommen, dass sie nicht hinter sich, in die offene Wasserfläche greifen muss. Bei einer bewusstlosen Person ist die Rettung deutlich anspruchsvoller. Hier mussten die Einsatzkräfte die angenommene Person auf verschiedenen Rettungsmitteln erreichen. Es stand zum einen das Schnelleinsatzboot der Feuerwehr Benningen zur Verfügung, ein kleines Schlauchboot das zusammengerollt auf dem Löschfahrzeug mitgeführt und mittels einer Pressluftflasche an der Einsatzstelle aufgeblasen wird. Ist die Eisdecke sehr dünn und bereits eingebrochen, kann man sich so schnell und sicher auf dem Gewässer fortbewegen. Schwierig wird es dann, wenn die Person in das Boot gehoben werden muss. Hier ist es für die Überlebenschancen eines Unterkühlten eminent wichtig, dass er in absolut waagerechter Lage gerettet und transportiert wird. Wir der Unterkühlte dagegen aufgesetzt oder Beine oder Oberkörper hochgelagert, dann beginnt der Blutkreislauf stärker zu zirkulieren und kaltes Blut aus den Extremitäten strömt in den Körper und zum Herz, was weitere, schwere Gesundheitsschäden, bis zum Tod verursachen kann. Deshalb wurde in weiteren Übungsschritten ein sogenanntes Spine Board, ähnlich einem kleinen Surfbrett und Steckleiterteile, die zur Beladung jedes Löschfahrzeuges gehören eingesetzt. Mit dem Spine Board und den Steckleiterteilen könnten sich die Einsatzkräfte schnell und sicher zur der in Not geratenen Person hinbewegen und sie mit relativ geringem Kraftaufwand auf das Spine Board oder die Steckleiter legen. Anschließend wurden Retter und Gerettete von den Einsatzkräften „an Land“ mit Leinen zurückgezogen. Hier kam dann wieder der Rettungsdienst zum Einsatz. Wie schon erwähnt, zeigte Rettungsdienstleiter Hermann Rometsch, was beim Umlagern des Patienten zu beachten ist und wie die Trage im Rettungswagen verladen wird. Gerade bei der Eisrettung oder an Orten wo der Rettungswagen nicht bis zur Einsatzstelle fahren kann, ist es wichtig, dass Rettungsdienst und Feuerwehr hier Hand in Hand arbeiten. Auch hier macht Übung den Meister und Handgriffe die bei einer solchen Übung mehrmals und in Ruhe durchgespielt werden konnten, laufen im Einsatz ebenfalls ruhig und routiniert ab. Für alle Beteiligten hatten die Organisatoren hier die seltene Möglichkeit geschaffen eine solche Übung durchzuführen und sorgten so für einen lehrreichen und spannenden Übungsabend.