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48. Hauptversammlung

Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Freiberg am Neckar

Als Kommandant Thomas Jetter die 48. Hauptversammlung der Feuerwehr Freiberg am Freitag, dem 15. Januar 2021, um 19:30 eröffnete, stand er diesmal nicht wie sonst vor den Mitgliedern der Einsatzabteilung, Alters- und Jugendfeuerwehr sowie den zahlreichen Gästen im Saal des Feuerwehrhauses. Die Corona-Pandemie hatte schon über das Jahr 2020 vieles verändert, nun auch die Art und Weise der Hauptversammlung. Deshalb hatte sich die Feuerwehrführung auch dazu entschieden, die Hauptversammlung nicht auf einen ungewissen Termin zu verschieben, sondern die Veranstaltung online durchzuführen. Die Feuertaufe hatte dieses System schon bei vielen Onlineübungen der Wehr bestanden und auch der Kreisfeuerwehrverband Ludwigsburg hatte seine Hauptversammlung schon auf diese Weise durchgeführt. Deshalb saß Kommandant Thomas Jetter alleine vor dem Computer im Kommandantenzimmer des Feuerwehrhauses und begrüßte von dort die Teilnehmer der Hauptversammlung an ihren Computern, Tablets und Handys. Neben den Feuerwehrangehörigen waren Bürgermeister Dirk Schaible, Fachbereichsleiter Peter Müller und Kreisbrandmeister Andy Dorroch die einzigen Online-Gäste.

Rückblick 2020

Über das vergangene Jahr 2020 konnte Kommandant Thomas Jetter dann berichten, dass die Einsatzabteilung der Feuerwehr 153 Einsätze zu bewältigen hatte und somit 23 Einsätze weniger als im Jahr zuvor. Statistisch gesehen hätte die Feuerwehr sicher die Einsatzzahlen des Vorjahres erreicht, wenn man alle coronabedingt ausgefallenen Brandsicherheitswachen, Verkehrsabsicherungen usw. dazurechnen würde. Vom ersten Einsatz am 01.01.2020, einem Fehlalarm eines privaten Rauchwarnmelders in der Friedrichstraße, bis zum letzten Einsatz am 28.12.2020 um 02:23 Uhr, einer Türöffnung bei einer hilflosen Person in der Ulrichstraße, war die Wehr mit vielfältigen Aufgaben gefordert und leistete 3.434 Einsatzstunden für die Bürgerinnen und Bürger ab. Die Einsätze teilten sich im Jahr 2020 in 39 Brände, 16 Brandnachschauen, 74 Technische Hilfeleistungen, 18 sonstige Einsätze, 11 Fehl- und Täuschungsalarme von Brandmeldeanlagen, 5 Fehlalarme privater Rauchmelder, 2 Sicherheitswachen und 19 Einsätze auf der Autobahn A81 auf. Dabei gab es 8 Brände, 8 technische Hilfeleistungen, 1 Ölspur, einen Gefahrguteinsatz und einen 1 Fehlalarm. Erfreulich zu erwähnen war, dass es 2020 keine mutwillige Alarmierung gab. Von all diesen Einsätzen wurde 18 Mal in den Nachbarkommunen Überlandhilfe geleistet. Insgesamt wurden 35 Personen gerettet, 24 waren jedoch verletzt und drei Personen konnte leider nicht mehr geholfen werden. Die Freiberger Wehr wurde 93 Mal tagsüber und 60 Mal nachts alarmiert. Trotz der Pandemie und den starken Einschränkungen im realen Übungsbetrieb leisteten die Kameradinnen und Kameraden der Wehr in ihrer Freizeit auch noch 2.035 Übungsstunden ab. Ebenfalls coronabedingt konnten nur wenige Lehrgänge und Ausbildungen besucht und durchgeführt werden. So nahm ein Mitglied der Wehr an der Grundausbildung in Ludwigsburg teil, die bedingt durch größere Unterbrechungen in der Coronazeit nicht wenige Wochen, sondern diesmal acht Monate dauerte. An der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal wurden Lehrgänge zum Gruppenführer, Führer im ABC-Einsatz und zum Jugendgruppenleiter besucht. Auf Kreisebene konnten Lehrgänge zur Türöffnung und Einsatzfahrertraining mit Sondersignal besucht werden. Die jährlichen Atemschutz-Sonderausbildungen fielen größtenteils der Pandemie zum Opfer, wie auch die meisten Übungen der Maschinisten und der Führungsgruppe. Hier konnten nur zum Anfang des Jahres wenige Übungen durchgeführt werden. Ebenso übten die Feuerwehrsanitäter und die Höhensicherungsgruppe ebenfalls nur an jeweils zwei Terminen. Deshalb wurde in allen Theoriebereichen schnell eine Onlineausbildung auf die Beine gestellt, damit zumindest ein Teil der Ausbildungen und Unterweisungen durchgeführt werden konnten.

Die Personalentwicklung ist bei der Feuerwehr Freiberg weiter stabil. Für die Einsätze der Wehr stehen bei allen Vollalarmen, bei Tag und in der Nacht, im Durchschnitt 35 Einsatzkräfte zur Verfügung. Bei 5 Austritten, 3 Übertritten in die Altersabteilung und 5 Neueintritten bestand die Einsatzabteilung zum 31.12.2020 aus 78 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden.

Auch der Feuerwehrausschuss hatte viel zu tun, wie Kommandant Thomas Jetter berichtete. In vier Sitzungen wurden 21 Tagesordnungspunkte behandelt. Von den Gerätewarten der Wehr wurden neben der ständigen Wartung und Pflege der Fahrzeuge und Geräte insgesamt zahlreiche Prüfungen durchgeführt. Bei der Atemschutzwerkstatt in Ludwigsburg wurden 85 Atemluftflaschen gefüllt, 180 Masken gereinigt und von der Schlauchwerkstatt wurden 256 Schläuche gereinigt und überprüft. Bei den Neubeschaffungen ging der Kommandant kurz auf die angeschafften Notfallrucksäcke, Sprungpolster und Hydraulischen Spreizer ein.

Wie auch die Übungen litt aber auch die Kameradschaftspflege unter Corona. Neben den beiden Hauptversammlungen der Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr fanden nur noch die Besentage der Altersabteilungen im Kreisfeuerwehrverband in Bönnigheim statt. Die Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes fand im Oktober ebenfalls in digitaler Form statt.

Trotz der Pandemie konnte Kommandant Thomas Jetter aber auch berichten, dass der Gemeinderat bereits im Februar 2020 den Beschluss gefasst hatte, einen Zuschussantrag für die Beschaffung einer Drehleiter DLK 23/12 zu stellen. Die Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg und des Landkreises Ludwigsburg wurden mittlerweile zugesagt. Im Frühsommer begannen dann auch die Baumaßnahmen für den Anbau der Umkleide- und Sanitärräume am Feuerwehrhaus, der Rohbau ist inzwischen fertiggestellt und der Innenausbau wird in den nächsten Wochen starten. Hier bedankte sich Kommandant Thomas Jetter ganz speziell bei Bürgermeister Dirk Schaible und den Damen und Herren des Gemeinderates, dass dieser Bau trotz der Pandemie begonnen wurde und solche Fortschritte machte. Der Dank galt auch den Mitgliedern des Bauausschusses für die Mitarbeit und allen Feuerwehrangehörigen für ihr Verständnis gegenüber den enormen Einschränkungen während der Bauzeit.

Zum Schluss bedankte sich Kommandant Thomas Jetter zunächst beim Hausmeisterehepaar Ketterer für die jahrelange Unterhaltung und Pflege des Feuerwehrhauses; das Ehepaar Ketterer war im Februar von Freiberg nach Mundelsheim gezogen. Sein herzlicher Dank galt auch der Stadtverwaltung, stellvertretend an Bürgermeister Dirk Schaible, für die Unterstützung, Hilfe und offene Ohren in allen Belangen. Ebenso bedankte sich Kommandant Jetter bei den Damen und Herren des Gemeinderates, die die Belange der Feuerwehr stets unterstützen.

Ein weiterer Dank galt auch den Feuerwehren der Nachbarkommunen für die immer sehr gute Zusammenarbeit. Für die immer guten Kontakte mit dem Kreisfeuerwehrverband bedanke sich Kommandant Thomas Jetter stellvertretend beim Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Klaus Haug. Auch Kreisbrandmeister Andy Dorroch war ein verlässlicher Partner, mit dem man in den vergangenen Jahres vieles bewältigt hat, dafür bedankte sich Kommandant Thomas Jetter ausdrücklich.

Zu den wichtigsten Personen, bei denen sich Kommandant Thomas Jetter ebenfalls ausdrücklich bedankte, gehörten alle Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden der Feuerwehr Freiberg. Gerade in dieser besonderen Situation ziehen trotzdem alle an einem Strang. Kommandant Jetter wünschte dabei, dass die Krise schnell überwunden wird und man wieder zum Normalbetrieb zurückkehren kann. Der Dank galt auch den Zug- und Gruppenführern, Funktionsträgern, Gerätewarten, Kassier, Schriftführer, dem Feuerwehrausschuss sowie dem stellvertretenden Kommandanten Ulrich Nill.

Persönliche Grußworte

Bürgermeister Dirk Schaible

Ebenfalls vom heimischen Laptop richtete Bürgermeister Dirk Schaible sein Grußwort an die Online-Hauptversammlung und bedankte sich bei allen für die geleistete Arbeit. Das Jahr 2020 war anders verlaufen, als man sich das gewünscht hatte, und der Abschied vom Jahr 2020 ist keinem schwer gefallen. Deshalb sollten alle mit neuer Zuversicht ins Jahr 2021 starten. Für jede Feuerwehrfrau und jeden Feuerwehrmann sei die aktuelle Lage eine besondere Herausforderung und die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden müssten alles Gelernte in die Waagschale werfen. Die wirkliche Herausforderung sei dann zusätzlich auch noch in diesen Zeiten das Privatleben zu meistern. Mit den Onlineübungen habe die Feuerwehr auch bewiesen, wie schnell sie sich auf eine immer wieder neue Situation einstellen kann. Dies habe zu jeder Zeit bestens geklappt und alle hätten die Stange gehalten. Einen weiteren Einschnitt brachte das letzte Jahr dadurch, dass die Kameradschaft nicht wie gewohnt gepflegt werden konnte. Kein Feuerwehrfest, keine Veranstaltungen, keine Ausflüge, dabei ist der soziale Zusammenhalt in einer Feuerwehr ungeheuer wichtig, so der Bürgermeister. Digitale Treffen sind zwar eine wichtige und notwendige Einrichtung, jedoch wünschte sich auch Bürgermeister Dirk Schaible, dass im Jahr 2021 der persönliche Kontakt und die Kameradschaft wieder möglich sein werden. Neben dem Dienst bei der Freiberger Wehr waren auch Mitglieder des Führungsstabes bei der Corona-Hotline des Landkreises im Einsatz. Deshalb bedankte sich Bürgermeister Dirk Schaible auch im Namen des Gemeinderates und der gesamten Bevölkerung für die Arbeit und das Engagement der Feuerwehr.

Bürgermeister Dirk Schaible ging auch darauf ein, dass für eine Feuerwehr optimale räumliche und technische Mittel zu Verfügung stehen müssen. Deshalb ging er auch kurz auf die Investitionen der Stadtverwaltung ein, wo zum Beispiel die Modernisierung der Einsatzzentrale bereits abgeschlossen ist, beim Anbau der Umkleide- und Sanitärräume am Feuerwehrhaus sind bereits große Fortschritte erkennbar. Für die wichtige Arbeit der Feuerwehr investiert die Stadtverwaltung hier rund 1,4 Millionen Euro.

Zum Schluss bedankte sich Bürgermeister Dirk Schaible noch einmal bei allem Mitgliedern der Einsatzabteilung, Alters- und Jugendfeuerwehr sowie den Zug- und Gruppenführern, den Ausschussmitgliedern und besonders der Feuerwehrführung.

Kreisbrandmeister Andy Dorroch

Kreisbrandmeister Andy Dorroch freute sich ebenfalls, zumindest online bei der Feuerwehr Freiberg sein zu können. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Freiberger Wehr auf Kreisebene. Die Feuerwehr sei eine große Familie und deshalb sei auch hier die gemeinsame Arbeit besonders wichtig. Aber auch nicht er alleine als Kreisbrandmeister könnte seine Aufgabe stemmen, daher sei sein Team im Landratsamt ebenso wichtig. Kreisbrandmeister Andy Dorroch bedankte sich ebenfalls bei den Einsatzkräften der Wehr für die Umsetzung dieser Arbeit, für die gute Ausbildung, die Motivation und das große Engagement. Denn sonst würde sich kein Rad vorwärtsbewegen. Er habe großen Respekt und sei stolz auf die Feuerwehr Freiberg. Der einzige Wunsch des Kreisbrandmeisters blieb dann auch, dass man sich hoffentlich bald wieder auch im größeren Rahmen persönliche treffen könne.

Die Jahresberichte der Jugend- und Altersfeuerwehr lagen bei Beginn der Online-Hauptversammlung den Teilnehmern in schriftlicher Form vor.

Jugendfeuerwehr 

Jugendfeuerwehrwart Jens Matzat berichtete in seinem Jahresrückblick über den stark veränderten Übungsbetrieb in der Jugendfeuerwehr. Im abgelaufenen Jahr führte die Jugendfeuerwehr immerhin 21 Übungen durch. Mit Beginn der Pandemie stellte man den Übungsbetrieb um und ab dem 26. Mai begannen die Onlineübungen. Vor der Pandemie konnte sich die Jugendfeuerwehr am 8. Februar im Prisma noch bei „Hallo Freiberg“ präsentieren und groß war auch die Freude, als es am 22. Februar zur Besichtigung der Wache 2 der Berufsfeuerwehr Stuttgart ging. Ab April nutzte man dann auch Videobotschaften, um mit den Jugendlichen zu üben. Im September konnte dann unter strengen Auflagen eine Präsenzübung durchgeführt werden, doch die Freude währte nur kurz und bereits im November musste man zu den Onlineübungen zurückkehren.

Die Weiterbildung der Ausbilder erfolgte in Webseminaren. Hier konnte an den Seminaren Online-Quiz in der Jugendfeuerwehr, Spiele für Onlineübungen und Ideen für Onlineübungen teilgenommen werden.

Auch Jugendfeuerwehrwart Jens Matzat bedankte sich bei Bürgermeister Dirk Schaible und der Stadtverwaltung für die tolle Unterstützung im abgelaufen Jahr. Ebenso bedankte er sich bei seinem Stellvertreter Luca Dötterer und bei allen Jugendgruppenleitern. Der besondere Dank galt Kommandant Thomas Jetter und Stellvertreter Ulrich Nill, aber auch allen anderen, die die Arbeit der Jugendfeuerwehr unterstützt hatten.

Altersfeuerwehr

Auch bei der Altersfeuerwehr hatte die Corona-Pandemie keine Ausnahme gemacht, wie der Leiter der Altersfeuerwehr Rainer Benz zu berichten wusste. Nahezu alle Vorhaben, die von der Altersfeuerwehr geplant worden waren, fielen aus.

Die erste Zusammenkunft am 14. Januar und die Hauptversammlung am 17. Januar besuchte man noch völlig ahnungslos, aber bereits beim 2. Treffen am 11 Februar zeichnete sich ab, dass dies kein gewöhnliches Jahr werden würde. Trotzdem konnte man sich am 28. Februar noch zu den Besentagen der Kreisfeuerwehrverbandes in Gemmrigheim und am 10. März ein letztes Mal im Feuerwehrhaus treffen.

Der Besuch des Müllheizkraftwerkes Stuttgart-Mühlhausen fiel ebenso aus wie auch der Besuch bei Porsche in Freiberg, der Grillnachmittag am Feuerwehrhaus und der Jahresausflug, der nach Aalen führen sollte.

Rainer Benz bedankte sich ebenfalls herzlich bei seinen Kameraden, der Feuerwehrführung, dem Feuerwehrausschuss, Bürgermeister Dirk Schaible, Fachbereichsleiter Peter Müller und der Stadtverwaltung für Unterstützung der Belange der Altersfeuerwehr und für die gute Zusammenarbeit.

Grußworte

Der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Klaus Haug hatte ebenfalls ein schriftliches Grußwort geschickt und  erinnerte sich zunächst an die Hauptversammlung im letzten Jahr, wo er noch Gast sein konnte. Er lobte die Entscheidung der Feuerwehr Freiberg, die Hauptversammlung in diesem Rahmen und online stattfinden zu lassen. Die sei eine folgerichtige und verantwortungsvolle Entscheidung gewesen.

Das Jahr 2020 habe allen im privaten wie im geschäftlichen Umfeld sehr viel abverlangt. Zusätzlich mussten alle im Feuerwehrdienst enorme Einschränkungen in Kauf nehmen. Ausbildungen, Übungen, Sitzungen und Veranstaltungen durften von heute auf morgen nicht mehr stattfinden. Besonders schmerzlich dabei war der Umstand, dass man auch die kameradschaftlichen Treffen unterlassen musste.

Umso mehr freute sich Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Klaus Haug, dass die Kameradinnen und Kameraden den Einsatzdienst so selbstverständlich und gewissenhaft wahrgenommen haben. Dafür ein herzliches Dankeschön. Für das großartige Engagement sprach Klaus Haug seine Anerkennung und Hochachtung aus. Respekt für alles, was die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden für die Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus leisten.

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